Grenzschließungen – Schul- und Kita-Schließungen – Absage fast aller öffentlicher Veranstaltungen – Home-Office für viele – „Einfach mal zuhause bleiben“ – Besuchsverbote in Pflegeeinrichtungen …
Die Maßnahmen, die jetzt angeordnet und empfohlen werden, sind allesamt richtig, doch sie kommen tatsächlich viel zu spät. Der Blick nach China und auf die rasante Ausbreitung des Corona-Virus in Asien hätte von der Bundesregierung und den Ländern viel früher in konkrete Handlungsempfehlungen umgesetzt werden müssen. Das zögerliche Handeln, das Abwarten und der Empfehlungscharakter vieler Maßnahmen wird möglicherweise die Zahl, der Menschen, die das Virus das Leben kosten wird, unnötig erhöhen.
Es gibt Experten die sagen, wären wir schon vor zwei Wochen einfach mal für 14 Tage zuhause geblieben, hätte das Virus nahezu spurlos an uns vorbeiziehen können. Das mag übertrieben sein, doch der Kern der Aussage ist richtig: Schnelleres entschiedenes Handeln der Politik wäre der beste Schutz der Bevölkerung gewesen. Doch nicht einmal heute schafft es die GroKo wirklich konsequent zu handeln: Wer aus Frankreich nach Deutschland zum Einkaufen mit dem Auto will, wird wieder nachhause geschickt. Wer aus China oder dem Iran mit dem Flugzeug kommt, kann ungehindert einreisen. Er muss sich keinem Test unterziehen und auch nicht in Quarantäne. Das ist kein schlüssiges Agieren in einer weltweiten Krisensituation. Das ist gefährlich stümperhaftes Stückwerk. Hier muss sofort nachgebessert werden.
Nur wenn die Politik ihnen den Rücken freihält, können die Einsatzkräfte vor Ort, können die Krisenstäbe in den Landratsämtern, die Amtsärzte, Gesundheitsämter und die Kliniken in ganz Deutschland ihre Arbeit machen und das Schlimmste verhindern. All denen gilt jetzt unser besonderer Dank, die unermüdlich für unsere Gesundheit und Unversehrtheit im Einsatz sind.
Wir alle können helfen: Dadurch, dass wir uns – trotz der ernsten Lage – nicht von Panik steuern lassen, besonnen und ruhig nach den vorgegebenen Regeln verfahren. Bleiben wir zuhause, nutzen wir die „ansteckungsfreien“ Möglichkeiten der Kommunikation, telefonieren wir, treffen wir uns im Internet-Chat und vor allem: Achten wir auf unsere Mitbürger. Auf die besonders gefährdeten Senioren, die sich vielleicht nicht mehr nach draußen trauen und Hilfe beim Einkaufen brauchen. Auf die alleinerziehende Nachbarin, die zur Arbeit muss und deren Kinder Aufsicht wegen der Schul- und Kita-Schließungen brauchen. Je mehr wir zusammenhalten, desto besser werden wir diese Krise gemeinsam überstehen.