Tausenfach höhere Rückkehrer-Quote nach Afghanistan aus Iran und Pakistan als aus Deutschland belegt das Vollzugsdefizit.
Der AfD-Bundestagsabgeordnete René Springer MdB, stellvertretendes Mitglied im Auswärtigen Ausschuss, äußert sich kritisch über die Zahl der tatsächlich von Deutschland durchgeführten Abschiebungen nach Afghanistan: „Während sich die Bundesregierung in Pakistan recht erfolgreich für die Rückkehr von Afghanen einsetzt, nimmt die Zahl der afghanischen Migranten ohne Aufenthaltsrecht hierzulande weiter zu. Offensichtlich setzt die Bundesregierung die falschen Prioritäten. Und wenn in 18 Jahren gerade einmal 1.000 Personen abgeschoben werden, gibt es ein nicht zu leugnendes Vollzugsdefizit.“
Aktuellen Zahlen der Bundesregierung zufolge, wurden in den letzten 18 Jahren, d. h. von 2001 bis 2018, lediglich 1.003 Personen aus Deutschland nach Afghanistan abgeschoben. In den jahren 2016 und 2017 waren es nur 188 Personen. Im Gegensatz dazu kehrten im gleichen Zeitraum (2016-2017) bis zu eine Million Afghanen aus dem Iran und Pakistan in ihr Heimatland zurück. Die Rückkehr der afghanischen Flüchtlinge aus Pakistan wird seit 2015 durch die Bundesregierung in Kooperation mit dem UNHCR Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen unterstützt.
In den letzten vier Jahren fanden 22 Abschiebeflüge nach Afghanistan statt. Dabei wurden insgesamt 533 Afghanen unter der Begleitung von 1.470 Polizeibeamten in ihr Heimatland überstellt. Die Kosten für diese Rücküberstellungen belaufen sich auf zirka 5,5 Millionen Euro.