Laut Angaben der Bundesverbände Logistik und Verkehr (BLV) sowie Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung (BGL) droht in der deutschen Logistikbranche eine unüberschaubare Insolvenzwelle, von der bis zu zehn Prozent der Unternehmen betroffen sein könnten. Neben den hohen Diesel-Preisen und dem zunehmenden Mangel an Kraftfahrern macht den Unternehmen auch die billige Konkurrenz aus Osteuropa zu schaffen.
Hierzu erklärt Karl Hermann Bolldorf, europapolitischer Sprecher der hessischen AfD-Landtagsfraktion:
„Die europäische Harmonisierung einschließlich der für die heimischen Transportunternehmen überaus nachteiligen Kabotage-Regelung der EU, nach der ausländische Lkw innerhalb Deutschlands bis zu drei Transportfahrten pro Woche zu lächerlichen Dumpingpreisen anbieten dürfen, führt zu einer gravierenden Wettbewerbsverzerrung, der die hessischen Unternehmen mit ihren hohen Löhnen und den hohen technischen Standards, denen ihre Fahrzeuge unterliegen, nichts entgegenzusetzen haben.
Dass jetzt etwa 130 der 1300 Speditionen in Hessen als Kollateralschaden auf dem Altar eines gemeinsamen europäischen Marktes geopfert und damit die Versorgungssicherheit unseres Landes massiv in Frage gestellt werden soll, ist nicht nur für die Firmeninhaber und ihre Beschäftigten, sondern auch die von den Auswirkungen unmittelbar und mittelbar betroffenen Bürger nicht hinnehmbar. Zudem zeugt die aktuelle Entwicklung, die nur das Ende einer langen Kette von politischen Willkürentscheidungen zu Ungunsten der Unternehmen darstellt, von der Ignoranz der Landespolitik gegenüber einer unserer systemrelevanten Branchen.
Die AfD fordert die Hessische Landesregierung auf, sich nicht nur von der Europäischen Union ihre wirtschaftsfeindlichen Großmarkt-Regelungen aufoktroyieren zu lassen, sondern sich vielmehr auf europäischer Ebene für die Interessen unserer Logistik- und Transportunternehmen stark zu machen, um dafür Sorge zu tragen, dass unsere zunehmend instabil werdenden Lieferketten nicht vollends gekappt werden. Die Bürger unseres Landes erwarten von Ministerpräsident und Staatsministern, dass sie sich in einer inflationären und wirtschaftlich zunehmend instabiler werdenden Situation nicht wegducken, sondern für praktikable Lösungen sorgen!“