Der AfD-Bundestagsabgeordnete Uwe Witt, Mitglied im Ausschuss für Gesundheit, fragte die Bundesregierung in einer Kleinen Anfrage (Drucksache 19/30046) nach dem Kenntnis- und Entwicklungsstand zur Erreichung der Herdenimmunität durch natürliche Immunität nach einer durchgestandenen Infektion. Daraufhin teilte die Bundesregierung mit, dass einzelne Beobachtungsstudien die Schutzwirkung einer durch natürliche Infektion erworbenen Immunität mit 79%-84% beziffern. Zur Dauer der Immunität nach natürlicher Infektion kann die Bundesregierung jedoch keine Kenntnisse vorbringen. Weiterhin kann die Bundesregierung gegenwärtig keine Aussage darüber treffen ob und wann eine zweite COVID-19-Impfung bei Genesenen notwendig ist.
Witt erklärt dazu:
„Zur Bewältigung der Coronakrise setzt die Bundesregierung auf die Impfung möglichst großer Teile der Bevölkerung. Studien des National Institute of Allergy and Infectious Diseases (NIAID) und des National Cancer Institute (NCI) bestätigen, dass eine überstandene Infektion mit COVID-19 in 95 Prozent der Fälle eine dauerhafte und natürliche Immunität gegen SARS-CoV-2 hervorrufe. Immer noch ist unklar, ob Menschen auch mit vollständigem Impfschutz Überträger sein können. Eine Herdenimmunität ist nur zu erreichen, wenn immunisierte Personen auch keine Überträger mehr sein können. Möglich ist indes, dass Menschen, die sich mit SARS-CoV-2 infiziert und eine natürliche Immunität entwickelt haben, keine Überträger mehr sein können. Die Bundesregierung hat eine verfassungsrechtliche Verpflichtung, möglichst schnell wieder zur Normalität zurückzukehren und muss entsprechend alle verfügbaren Daten sammeln und berücksichtigen.“