Für diese Haltung und demokratische Zivilcourage des Schlagersängers Heino benötigt man heutzutage schon Mut: „Ich bin und bleibe ein deutscher Sänger, der deutsche Lieder singt und die deutsche Sprache liebt.“ Vorausgegangen war eine unfassbare Boykott-Aktion der Düsseldorfer „Tonhalle“, dessen Geschäftsführung sich weigerte, Heinos Konzerte auf Plakaten und Flyern zu bewerben. Der Titel des Auftritts „Ein deutscher Liederabend“ sei „fachlich und politisch nicht korrekt gewählt“. Mit der Formulierung rücke Heino sich „in eine ungemütliche Ecke“, da man es so verstehen könne, „dass es sich hier etwa um einen Liederabend für Deutsche handelt.“
Doch anstatt zurückzurudern und sich kleinlaut zu „entschuldigen“, blieb Heino standhaft und machte eine klare Ansage: „Ich denke nicht daran, das Wort ,deutsch’ aus meinem Liederabend zu streichen! Muss ich mich jetzt als 82-jähriger Deutscher für das Wort ,deutsch‘ schämen?“ Um dann noch einen draufzusetzen: „Dieses ganze Gedöns um die neue korrekte Sprache und was man heutzutage noch sagen darf und was nicht, ist nur noch erschreckend.“ Und siehe da: Die klare Kante hat sich sofort ausgezahlt. Düsseldorfs Oberbürgermeister und der Intendant der „Tonhalle“ haben nach einer Aussprache vereinbart, „dass das Tournee-Plakat aufgehängt wird.“ Ein hoffnungsvolles Zeichen für einen Zeitgeist-Wandel? Zu wünschen wäre es – denn es wäre ein Schritt zu einem normalen Deutschland, das sich von politisch korrektem Wahnsinn befreit.
Bild.de: „Bin ich ein Hetzer, wenn ich Brahms und Schubert singe?“