Am Anfang bedeutete die großartige Zeit der Friedlichen Revolution eine Stimmung zwischen Hoffen und Bangen – aber es wuchs der Mut, vieles offen zu sagen. Es folgte dieses bewegende Gefühl von Befreiung und Freude. Ein Moment des Glücks für das deutsche Volk. Dem schloss sich ein langer und für manchen im Osten bitterer Transformationsprozess mit De-Industrialisierung, Gesundschrumpfung, hoher Arbeitslosigkeit und Abwanderung an. Im Schatten dieser Prozesse entstanden Hoffnungslosigkeit, Demütigung und die Entwertung von Lebensentwürfen. Demgegenüber standen aber auch neue Freiheiten und Möglichkeiten zur Selbstverwirklichung. Und so wich die grenzenlose Euphorie leider viel zu schnell einer gewissen Ernüchterung.
Beide deutsche Staaten waren zwar seit dem 3. Oktober politisch vereint, gesellschaftlich und wirtschaftlich aber trennten sie 1990 Welten. Ein amerikanischer Diplomat sagte einmal: „Kein Land in Europa hätte dieses riesigen Problem so gut gemeistert wie ihr Deutschen.“ Und es stimmt: Trotz vieler Unwägbarkeiten und Stolpersteine ist die Wiedervereinigung ein großartiger Erfolg!
Die heutige Bundesrepublik ist dennoch nicht die beispielhafte freie Republik und Demokratie, die man sich erträumt hat. Es herrscht wieder eine bleierne Atmosphäre. Die Obrigkeit bezeichnet aufmüpfige demonstrierende Bürger als „Pack“. Viele Menschen haben nicht ohne Grund das Gefühl, dass ihre Meinungsfreiheit eingeschränkt wird und sie „politisch unkorrekte“ Dinge besser nicht laut sagen sollten. Fragwürdige Entscheidungen werden in der EU und in Deutschland als „alternativlos“ durchgepeitscht, nicht-genehme demokratische Wahlen (Ministerpräsidentenwahl in Thüringen) sind halt „unverzeihlich“ und „rückgängig“ zu machen. Umso mehr ist das ein Ansporn für unsere AfD, die freiheitlichen Werte der Friedlichen Revolution wieder zu festigen und für die Wiedererlangung eines gesunden Nationalbewusstseins zu kämpfen!