Was haben sie sich gewunden, die Mitglieder der Einheitsfront der Altparteien im Thüringer Landtag, als mit den Stimmen der AfD in einer demokratischen Wahl FDP-Mann Kemmerich zum Ministerpräsidenten gewählt wurde. Nach dreister Einmischung durch Merkel („rückgängig machen“) trat er zurück. Ein politisches Beben rollte durchs Land. Die Erfurter CDU-Fraktion in Auflösung.
Doch das war alles nur Show! Es ging offensichtlich einzig und allein darum, den Kandidaten der SED-Nachfolger wieder ins Amt zu hieven.
Denn schon einen Tag nach dessen Wahl zum MP sind alle Abgrenzungsschwüre gegenüber der AfD vergessen. Als zweitstärkster Kraft in Thüringen steht der AfD der Posten des stellvertretenden Parlamentspräsidenten zu. Und da wird – richtigerweise – ohne Probleme und ohne Aufschrei der AfD-Abgeordnete Prof. Dr. Michael Kaufmann gewählt. Mit 45 Ja-Stimmen. Die AfD-Fraktion hat 21 Abgeordnete – somit kamen 24 Stimmen aus der Einheitsfront, deren Anführer tags zuvor dem AfD-Fraktionsvorsitzenden Björn Höcke noch den Handschlag verweigerte.
Ein Glück: Viele durchschauen das Spiel bereits. Ein Viertel der Wahlberechtigten in Thüringen wählt schon AfD. Und es werden – nach dem Erfurter Schmierentheater rund um die (Nicht-)Wahl von Thomas Kemmerich – immer mehr!