Ich hoffe […], daß die folgenden Klarstellungen einer besseren Einschätzung meiner Aussagen dienlich sind – das gilt nicht nur für die damit befaßten VS-Beamten, sondern vor allem für die interessierten Bürger, die ein Recht darauf haben, sich auf sachlicher Grundlage selbst ein Bild meiner politischen Intentionen machen zu können. […] Nun die Zitate im Einzelnen, der Übersicht halber in Gruppen zusammengeführt:
(a) Islamfeindlichkeit
Mutmaßlicher Wortlaut laut VS-Bericht:
„Ich bin in religiösen Dingen tatsächlich tolerant. Ich sage aber, der Islam, der ist mit unseren Wertvorstellungen, mit unserer Art zu leben, tatsächlich unvereinbar. Der Islam, der hat eine Heimat. Das ist der Orient und meinetwegen Schwarzafrika, aber seine Heimat heißt nicht Sachsen-Anhalt, Deutschland und Europa! Und deswegen ist auch klar – und dieses Selbstverständnis artikulieren wir jetzt als AfD auch schon in den Anträgen im Bundestag, in den Anträgen in den Landtagen auf den Demonstrationen, die von der AfD organisiert werden. Das, was wir jetzt noch nicht durchsetzen können, weil wir jetzt noch nicht die Macht haben, aber wir werden die Macht bekommen und dann werden wir das durchsetzen … dann werden wir das durchsetzen, was notwendig ist, damit wir auch in Zukunft noch euer… unser freies Leben können. Dann werden wir nämlich die Direktive ausgegeben, dass am Bosporus mit den drei „großen M“ das heißt Mohammed, Muezzin und Minarett Schluss ist, liebe Freunde. Dann wird es nicht mehr möglich sein, den Bau eines Minarettes, der von führenden islamischen Staatsmännern immer wieder als Symbol der Machterlangung selbst interpretiert worden ist, mit der Religionsfreiheit durchzudrücken. Das wird dann nicht möglich sein. […] Wir müssen die DeIslamisierung Deutschlands und Europas vorbereiten.“ (Rede bei der „Bürgerversammlung mit Björn Höcke, Martin Reichardt und Robert Farle“ am 20.01.2018)
Klarstellung: Die in dem Zitat vom VS monierte Forderung nach einer „De-Islamisierung Deutschlands und Europas“ ist nicht gegen die grundgesetzlich verankerte Glaubensfreiheit gerichtet und beinhaltet auch nicht die kollektive Ausweisung von in Deutschland lebenden Muslimen und schon gar nicht von deutschen Staatsbürgern. Für mich ist Religion Privatsache und deren freie Ausübung ein unbedingt schützenswertes Gut. Der Islam ist allerdings nach seinem eigenen Verständnis nicht nur eine Religion, sondern hat den Anspruch, das gesamte Gepräge einer Gesellschaft (politisch-rechtlich, sozial, kulturell usw.) zu bestimmen. Da unser europäischer Kulturraum auf der antiken, abendländischchristlichen und aufklärerischen Tradition des Westens beruht, kommt es hier zwangsläufig zu Konflikten, die nach meiner Ansicht nicht mit einer Anpassung der europäischen Gepflogenheiten an islamische gelöst werden sollten. Mit dem Begriff „De-Islamisierung“ meine ich die Zurückweisung einer kulturell-gesellschaftlichen Transformation in Richtung eines islamischen Gemeinwesens, wie sie sich z.B. in Moscheebauten mit Minaretten oder einer Tendenz zu einem islamisch geprägten parallelen Rechtssystem („Scharia-Recht“) ausdrückt.