Danke, Carsten Schneider – Der SPD-Mann spricht allen echten Demokraten aus der Seele

Brandanschlag auf das Auto des AfD-Bundesvorsitzenden Tino Chrupalla. In der Nacht kommen die Angreifer und setzen den Wagen des Politikers in Flammen. Es steht direkt neben dem Haus, der Brand hätte leicht auf das Gebäude übergreifen können. Das nahmen die Täter wohl in Kauf. Tino Chrupalla wird beim Löschversuch leicht verletzt, die Feuerwehr kann verhindern, dass die Flammen auf das Wohnhaus, in dem die Familie schläft, übergreifen.

Nicht vorzustellen, was passiert wäre, wenn es sich um den Wagen eines Parteivorsitzenden einer etablierten Partei gehandelt hätte. Sondersendungen wären ihm sicher gewesen. In dieser Mischung aus Ignoranz und „Selbst schuld – warum ist er auch bei der AfD“ fällt in den sozialen Medien ein Beitrag aus dem Rahmen: Der von Carsten Schneider, Parlamentarischer Geschäftsführer der SPD-Bundestagsfraktion. Im Kurznachrichtendienst Twitter verurteilt er – ohne relativierenden Nebensatz – den Anschlag, wünscht Tino Chrupalla schnelle Genesung und fügt wörtlich hinzu:

„Wer meint, politische Auseinandersetzungen so lösen zu können, tritt die Werte unserer Demokratie mit Füßen. Der Streit um die richtige Politik wird mit Worten geführt, nicht mit Gewalt!“

Wir danken Herrn Schneider ausdrücklich für seine mutige Positionierung. Leider ist es in diesem Land schon so weit gekommen, dass es tatsächlich Mut braucht, um den Anschlag auf einen AfD-Vertreter zu verurteilen. Neben überwältigend viel Anerkennung für seine Neutralität erntet Schneider nämlich auch viel Hass und Hetze – teils aus seinem eigenen politischen Spektrum: Von „Solidarisierung mit dem politischen Arm des Rechtsterrorismus“ über „Chrupalla kriegte, was ihm gebührt“ bis hin zu „Sie gefährden Ihre Karriere“ reichen die höchst unfairen Kommentare.

Wir schließen uns dem Statement von Carsten Schneider (MdB) ohne Einschränkung an und rufen alle Demokraten in diesem Land auf, sich auf den Kern des demokratischen Diskurses zu besinnen: Den gern auch hart geführten Wettstreit der WORTE im Parlament. Da gehört er hin und darf auf keinen Fall mit den Mitteln von Extremisten und Terroristen geführt werden, die einschüchtern, verletzen und mundtot machen wollen und dabei nicht selten schwere Schäden oder sogar den Tod von Menschen in Kauf nehmen.

Carsten Schneider (SPD) hat eine wichtige und überfällige Debatte angestoßen. Wir stehen dabei an seiner Seite!