Der türkische Präsident fordert von seinen deutschen Untertanen das Nein für SPD, Grüne und CDU

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Der Komikerpreis 08-17 geht an die Bundesintegrationsbeauftragte Aydan Özoguz

Es lebe die Satüre. Der Türkische Präsident Erdogan hat doch tatsächlich die in Deutschland lebenden Wahlberechtigen mit doppelter, d.h. deutscher und türkischer, Staatsbürgerschaft dazu aufgerufen, weder SPD noch Grüne oder CDU zu wählen. Daraufhin fleht die Integrationsbeauftrage der Bundesregierung Özoguz (SPD) unsere türkischstämmigen Landsleute an, doch bitte zur Wahl zu gehen. Sie spricht damit diejenigen an, die noch nicht so lange wie wir Deutschen in Deutschland leben und die sich bisher nicht dazu durchringen konnten, einfach nur Deutsche sein zu wollen.

Das Wort “einfach” bitte ich im doppelten Sinne zu verstehen. Erstens, könnte mit der Entscheidung für die einfache Staatsbürgerschaft der Herr Präsident sein Augenmerk und seine Vitalität voll und ganz auf sein Land am Bosporus konzentrieren. Außerdem würde das der Umwelt zugute kommen, weil der Präsident dann nicht so oft wegen irgendwelcher Wahlveranstaltungen halb Deutschland bereisen müsste.

Des Weiteren hätten wir schon länger Hierlebenden endlich die Gewissheit, für welches Land die Herzen unserer türkisch-deutsch Doppelstaatenbürger eigentlich schlagen. Das ist gut zu wissen, für den Fall, dass es unserem Heimatland vielleicht einmal nicht mehr so exportüberschüssig gut gehen sollte, wenn unsere Bundeswehr unsere Grenzen schüzen müsste oder ganz einfach in Bezug auf unsere Geschichte.

Ich bin mir nicht sicher, ob Frau Özoguz mit diesen nationalstaatlichen Überlegungen etwas anfangen kann. Sie hat zwar die meiste Zeit ihres Leben hier verbracht, kann aber nicht über den deutschen Hintergrund verfügen, wie z.B. der Autor, dessen Eltern aus der “kalten Heimat” ins Schwäbische flüchten und dort “mit Nichts” anfangen mussten. Auch war sie wohl eher nicht den üblichen Fragen ausgesetzt, mit denen man als “Westdeutscher” in den 1960/70/80er Jahren in Bezug auf die jüngere Vergangenheit des Heimatlandes konfrontiert wurde, wenn man z. B. nach Italien, Griechenland oder in die Türkei reiste.

Vielleicht liegt es auch an der lieben Verwandschaft. Frau Özoguz soll mit Yavuz und Gürhan Özoguz zwei Brüder haben, die ein islamisches Internetportal betreiben und andere gesellschaftspolitische Ansichten als ihre Schwester verfolgen. Man kann nichts für seine Verwandtschaft. Aber vielleicht ist die Frau Bundesregierungs-Intergrationsbeauftragte mit dieser doppelten islamischen Bruderschaft einfach überfordert. Sie scheint nicht so recht zu wissen, ob nun etwas deutsch, türkisch oder deutschtürkisch ist. Das ganze Dilemma von Frau Özoguz zeigte sich im Mai 2017 in einem Interview mit dem Berliner Tagesspiegel, als sie behauptete, es könne keine deutsche Kultur jenseits der Sprache geben. Die Frau hat ein richtiges Problem.

Den Komikerpreis OHNE RELEVANZ erhält Frau Özoguz übrigens für ihr “Entschiedenes Eintreten zur Steigerung der Wahlbeteiligung”. Begründung: Die geehrte Person hat es wie kein(e) andere(r) deutsche(r) PolitikerIn geschafft, einen politischen Aufruf in die Welt zu setzen zu einem politischen Thema, das überhaupt keines ist. Ihr Aufruf ist: ohne Relevanz. Der türkische Präsident hatte in seiner Rede nicht gefordert, dass seine deutschen Landsleute überhaupt nicht zur Wahl gehen sollen, sondern lediglich drei bestimmte Parteien als nicht wählbar stigmatisiert.

Dass er mit der SPD ausgerechnet diejenige Partei für unwählbar erklärt, der die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung angehört, ist an Ironie kaum zu überbieten: Es ist genau diese SPD, die über Jahre hinweg die türkischstämmigen, noch nicht so lange bei uns in Deutschland lebenden türkischgedoppelten Deutschen als Wählergruppe hofiert. Insofern widerfährt der Preisträgerin und ihrer Partei genau das Gegenteil dessen, was beide den deutschen Bürgern seit Jahren unter dem Begriff einer “Erfolgreichen Integration” vorgaukeln. Das Kartenhaus ist zusammengefallen.

Zur Bundestagswahl sind übrigens insgesamt 48 Parteien zugelassen. Es bleiben damit noch 45, die für die Wahl in die engere Wahl kommen könnten. Warten wir ab, ob der Präsident nicht noch den einen oder anderen Wahlaufruf-Coup landet. Es muss ja nicht gleich die AfD sein. Präsident Erdogan ist immer für eine Überraschung gut.

Martin Rola
redaktion@alternativefuer.de