Lehrer und Professoren bemängeln die Qualität des Mathematikunterrichts auch in Rheinland-Pfalz

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Die rheinland-pfälzische Landesregierung sieht dennoch keinen Handlungsbedarf.

Wie der „Tagesspiegel“ am 22. März 2017 berichtet, haben mehr als 130 Professoren und Lehrkräfte in einem Brandbrief die mangelnde Qualität des Mathematik-Unterrichts an deutschen Schulen kritisiert. Vor allem aufgrund der neu eingeführten “Kompetenzorientierung”, so die Verfasser des Briefes, könnten die Schüler immer weniger und wiesen sogar bei mathematischen Grundfertigkeiten erhebliche Defizite auf. Infolgedessen komme es trotz intensiver Unterstützungsmaßnahmen an den Hochschulen zu hohen Abbruchquoten insbesondere in den sogenannten MINT-Fächern.

Für den AfD-Landtagsabgeordneten Michael Frisch ist das keine überraschende Erkenntnis: „Aus meiner mehr als 30-jährigen Berufserfahrung als Mathematiklehrer kann ich die hier beschriebenen Fakten für Rheinland-Pfalz nur bestätigen. Anspruchsniveau und Stoffumfang wurden in den letzten Jahren immer weiter heruntergefahren. An die Stelle einer soliden mathematischen Grundbildung ist vielfach ein oberflächlicher, inhaltlich unzureichend vernetzter und an konstruierten Modellierungsaufgaben orientierter Unterricht getreten. Das hat zu einer Aushöhlung fachlicher Standards und zu einem Verlust mathematischer Fähigkeiten auf breiter Front geführt. Oft genug reicht bereits Alltagswissen wie das Ablesen vorgegebener Tabellen oder Diagramme für eine zumindest ausreichende Bewertung von Schülerleistungen. Studienanfänger erfüllen daher oftmals nicht die Mindestanforderungen zur Bewältigung eines mathematisch-naturwissenschaftlichen Studiums.“

Frisch weiter: „Gleichwohl sieht die rheinland-pfälzische Landesregierung hier keinen Handlungsbedarf. Erst kürzlich hat das Bildungsministerium den Vorwurf eines Anspruchsverlusts beim Abitur zurückgewiesen. Eine von der AfD-Fraktion geforderte Untersuchung zur langjährigen Entwicklung des Abiturniveaus hat Ministerin Hubig mit Schreiben vom 20. März 2017 abgelehnt. Angesichts der Faktenlage kann man dies nur als Realitätsverweigerung bezeichnen. Ich fordere die Landesregierung auf, die Kritik von Lehrern und Hochschuldozenten endlich ernst zu nehmen und für mehr Bildungsqualität nicht nur im Fach Mathematik zu sorgen. Unsere Kinder haben es verdient.“

Michael Frisch ist Abgeordneter der AfD-Fraktion im Landtag Rheinland-Pfalz.

 

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Andreas Wondra
Leiter Presse- & Öffentlichkeitsarbeit
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